Ute FreudenbergZurück zur Textauswahl...
Nur bis zum Himmel

Es war der letzte Tag im Mai,
als er von Abschied sprach.
Aus Minuten wurden Stunden.
Ich lag noch lange wach.
Jeder Atemzug berührte
mich wie ein unverschlossner Brief.
Unser Schweigen blieb die Antwort,
bis er meinen Namen rief.

Nur bis zum Himmel.
Das ist gar nicht so weit.
Bis zum Himmel, sagte er.
Für alle Ewigkeit.
Komm gib mir deine Hände,
doch bleib am Ufer stehn.
Denn bis zum Himmel muss ich ganz alleine gehn.

Es war der letzte Tag im Mai,
ich spürte es nicht.
Seine Augen wirkten müde,
aber voller Zuversicht.
Diese Angst ihn zu verlieren,
versteckte keine Tränen mehr.
Manchmal bin ich mir fast sicher,
dass ich seine Stimme hör:

Nur bis zum Himmel.
Das ist gar nicht so weit.
Bis zum Himmel, sagte er.
Für alle Ewigkeit.
Komm gib mir deine Hände,
doch bleib am Ufer stehn.
Denn bis zum Himmel muss ich ganz alleine gehn.

Sein Bild in mir lebt weiter,
wenn ein neuer Tag erwacht.
Erinnerung ist stärker,
noch viel stärker als die Nacht.

Nur bis zum Himmel.
Das ist gar nicht so weit.
Bis zum Himmel, sagte er.
Für alle Ewigkeit.
Komm gib mir deine Hände,
doch bleib am Ufer stehn.
Denn bis zum Himmel muss ich ganz alleine gehn.
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